Wilhelm Jost
Wilhelm Jost (1874-1944)

Wilhelm Jost

(1874-1944)
übernahm nach seiner Ausbildung die Tätigkeit als Regierungsbeauftragter im hessischen Staatsdienst und arbeitete als Regierungsbaumeister in Gießen und Friedberg. 1905 wurde er Vorsitzender der Baubehörde für die Neubauten der Kuranlagen in Bad Nauheim. In der Zeit von 1912 bis 1939 wirkte er als Stadtbaurat in Halle (Saale). Er hatte bereits vor 1914 einen großen Anteil an Konzepten für den Wohnungsbau und die Stadtentwicklung, die aber erst ab 1918 verwirklicht wurden. Die Gartenstadt- und Eigenheimbewegung sowie maßgebliche Tendenzen des modernen Städtebaus bestimmten zunehmend Josts Auffassungen und damit den halleschen Wohnungs- und Siedlungsbau. Mitte der 1920er-Jahre entstand unter seiner Leitung der erste Generalbebauungsplan für die Stadt. Auch der Wasserturm Süd am Lutherplatz (1927/28), der Ratshof am Marktplatz, das Stadtbad, die Sparkasse in der Rathausstraße und die 1937 errichtete Mitteldeutsche Kampfbahn (später Kurt-Wabbel-Stadion, heute Erdgas-Sportpark) gehen auf den Stadtbaurat Jost zurück. Er gilt heute als der wichtigste Stadtplaner in Halle (Saale) in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.