Haus Ulrich (Villa Zu den Sieben Waben)
Haus Ulrich (Villa Zu den Sieben Waben), 1926
Haus Ulrich (Villa Zu den Sieben Waben)
Grundriss, ca. 1923/24
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Haus Ulrich (Villa Zu den Sieben Waben)

Ratswerder 7
Erbaut:
1924/25
Architekt:
Wilhelm Ulrich
Das Schlüsselwerk für das expressionistische Architekturverständnis Wilhelm Ulrichs stellt sein eigenes Wohnhaus dar, das 1924 am Ratswerder entstand. Als Grundriss wählte der Architekt eine Kombination aus sieben gleichseitigen Waben, was einer hexagonalen Form entsprach. Um den regelmäßig sechseckigen Kern lagerte der Architekt auf zwei Geschossen sechs einander gleichende Räume. Das steile Dach wirkt weit herabgezogen und hat die Form einer dreiseitigen Pyramide. Wegen der Lage am Saale-Ufer hat der dreigeschossige Putzbau keinen Keller. Vorratsraum, Waschküche und Heizung befanden sich daher im Erdgeschoss auf einer Ebene mit Esszimmer und Küche. Im Ober- und im Dachgeschoss waren die Wohn- und Schlafräume angeordnet. Der Architekt stellte das Sechseck als organische Urform dem rationalen Element des Rechteckes gegenüber. Gleich dem Wabenprinzip des Bienenstocks, nutzte er die Natur als Vorbild, was auch der Name des Hauses – „Zu den Sieben Waben“ – unterstreicht. Mit seinem Entwurf leistete Wilhelm Ulrich einen bedeutenden Beitrag zur experimentellen Architektur der Weimarer Republik.