Haus Claussen

Die beiden benachbarten Villen verdeutlichen sehr eindrucksvoll die beiden Pole im Œvre des Schweizer Architekten Otto Rudolf Salvisberg in den 1920er-Jahren in Halle (Saale). Beide sind sie im Abstand von fünf Jahren entstanden. Obwohl sie sich stilistisch unterscheiden, ist ihre Grundrissorganisation nahezu vergleichbar. Die beiden Hauptgeschosse erheben sich über einem quadratischen Grundriss, im Norden schließen sich jeweils eingeschossige Anbauten an, im Süden ergänzt ein Wintergarten beide Ensembles. Die Architektur des Wohnhauses für Professor Dr. Gustav Aubin bleibt einer eher konservativen Baugesinnung verhaftet. Mit einem flachen Walmdach, quadratischen Fensterformaten, dekorativer Versprossung und einem Natursteinsockel könnte sie an die frühen Arbeiten Frank Lloyd Wrights erinnern. Die Villa des halleschen Augenarztes Clausen entspricht mit ihrem stereometrischen Baukörper einer deutlichen Hinwendung zum Neuen Bauen der 1920er-Jahre. Sie befindet sich von der Straße zurück gesetzt in der zweiten Reihe.