Eine Stadtkrone für Halle
Entwurf aus dem städtischen Hochbauamt unter Leitung von Wilhelm Jost
Eine Stadtkrone für Halle
Entwurf des Architekten Wilhelm Kreis
Eine Stadtkrone für Halle
3D Visualisierung des Entwurfs von Walter Gropius, 1927
Eine Stadtkrone für Halle
Museum und Stadthalle mit Schalenkonstruktion
Eine Stadtkrone für Halle
Aussichtssteg über dem Heinrich-Heine-Felsen
Eine Stadtkrone für Halle
Entwurf „Hängende Gärten“ auf Lehmanns-Felsen
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Eine Stadtkrone für Halle

Heinrich-Heine-Felsen
Die Stadt Halle lobte 1927 einen ambitionierten Architekturwettbewerb aus, der für Schlagzeilen sorgte. Auf Lehmanns Felsen sollte direkt an der Saale ein modernes Verwaltungs- und Kulturzentrum entstehen, zu dem eine Stadthalle mit Konzert- und Festsaal, ein Museum, ein Sportstadion und ein Restaurant gehörten. Das Projekt wurde jedoch nicht realisiert, obwohl renommierte Architekten am Wettbewerb teilnahmen. Die insgesamt 24 Entwürfe gerieten völlig in Vergessenheit und wurden erst vor einigen Jahren wiederentdeckt. Besonders mutig war das Projekt von Walter Gropius, das aber seinerzeit auf Unverständnis stieß, war es doch seiner Zeit weit voraus. Nahezu alle eingereichten Entwürfe spiegeln die Bandbreite visionärer Fantasien und deren Einfluss auf das Neue Bauen während der 1920er-Jahre wider. Größere Bauvorhaben wurden in der Weimarer Republik nur selten auf der Grundlage von Wettbewerbsergebnissen umgesetzt. Dass gerade die Stadt Halle einen Wettbewerb dieser Größenordnung ausgeschrieben hatte, kann heute als umso bemerkenswerter gelten – auch wenn er nie realisiert wurde.

Für eine Ausstellung im Jahre 2011 im Kunstmuseum Moritzburg Halle und dem Bauhausarchiv in Berlin wurden die Wettbewerbsentwürfe in Modelle umgesetzt und der Entwurf von Gropius, ein Schlüsselbau der Moderne, ausgehend von den eingereichten Zeichnungen eine dreidimensionale Visualisierung des Areals erstellt (Analyse, Interpretation und Modellierung: Daniel Ackermann, Christine Fuhrmann, Bernd Hanisch). Im Rahmen ihrer Dissertation an der Universität Halle legte Christine Fuhrmann die wissenschaftliche Bearbeitung dieses spektakulären Bauprojekts der Klassischen Moderne vor. 2019 soll der Entwurf von Gropius vor Ort auf dem Lehmann-Felsen als eine interaktiv begehbare und immersiv erlebbar Virtual Reality Anwendung realisiert werden.